Am ersten Sonntag im September 2013 wurde im Congress Centrum in Pforzheim (Apostelbereich Karlsruhe) ein Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider, gefeiert. Es gab eine Übertragung per Satellit in über 370 hierfür ausgerüstete Kirchen in Süddeutschland, zudem in einige der Länder, die zum Arbeitsbereich des Bezirksapostels Michael Ehrich gehören, der die Gebietskirche Süddeutschland leitet: nach Bosnien-Herzegowina, Israel, Mazedonien, Serbien und in die Ukraine.
In Begleitung des Stammapostels waren außer dem Gastgeber – Bezirksapostel Michael Ehrich – Bezirksapostel Wilfried Klingler aus Niedersachsen, Apostel Wilhelm Hoyer aus Nordrhein-Westfalen und Apostel Jörg Steinbrenner aus Norddeutschland sowie die Apostel aus Baden-Württemberg und Bayern.
Der Gottesdienst hatte ein besonderes Gepräge durch eine Apostelruhesetzung und Ordinationen leitender Amtsträger: Apostel Wolfgang Eckhardt, Leiter der Apostelbereiche Freiburg und Tübingen, trat in den Ruhestand. Als sein Nachfolger wurde der bisherige Bischof Martin Schnaufer zum Apostel ordiniert. Auch ordinierte der Stammapostel die Bischöfe Bernd Bornhäusser und Jörg Vester.
Zudem empfingen der vormalige Kirchenpräsident von Süddeutschland, Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur, und seine Ehefrau den Segen zur goldenen Hochzeit.
Der Predigt legte der Stammapostel Philipper 4, Vers 4 zugrunde („Bestimmt eines der bekanntesten Wortes des Neuen Testamentes“): „Freuet euch in dem Herrn allewege; und abermals sage ich: Freuet euch!“
Die Freude, von der im Bibelwort die Rede sei, habe nichts zu tun mit der menschlichen Freude. Es heiße hier schließlich nicht: „Genug jetzt mit dem Traurig-Sein! Lasst uns freudig sein!“ Es gehe nicht darum: „Jetzt höre doch auf zu meckern und zu klagen, sei doch endlich einmal fröhlich!“ und auch nicht: „Lasst uns guter Laune sein, lasst uns eine gute Stimmung hereinbringen!“ Paulus spreche explizit von der „Freude in dem Herrn“: „Das ist etwas ganz anderes; da bewegen wir uns auf einer ganz anderen Ebene!“ Die Freude in dem Herrn sei eine Bewegung der Seele, die Freude, die einen Vorgeschmack der ewigen Freude in der Gemeinschaft mit Gott darstelle. Sie sei eine Frucht des Heiligen Geistes. Der Stammapostel führte aus: „Arbeitet man mit dem Heiligen Geist, lässt man sich von ihm leiten und leistet man seinen Impulsen Folge, kann man die Freude im Herrn erfahren und davon erfüllt sein.“
Die Freude im Herrn kennzeichnete er u.a. als die Freude dessen, der sich vom dreieinigen Gott geliebt weiß, die Freude über den Sieg Jesu Christi, der Hölle und Tod überwunden hat, und die Freude am Evangelium, das vom Menschen einzig verlangt, an Jesus Christus zu glauben und ihm nachzufolgen.
In diesem Zusammenhang ging der Stammapostel auf das Bild von der Kirche als „Leib Christi“ ein, in dem Sinn, dass mit den „Gliedern“ des einen Leibes Christi alle diejenigen gemeint sind, die durch Taufe, Glauben und Bekenntnis zu Jesus Christus gehören. Er verdeutlichte, dass also alle wahren Christen die Freude in dem Herrn erleben könnten, und forderte dazu auf („Ganz bewusst, als Stammapostel, hier in Deutschland“), das allen Christen Gemeinsame im Fokus zu haben: „Freuen wir uns gemeinsam über das, was uns Christen eint, statt uns zu ärgern über das, was uns trennt!“
Zur weiteren Wortverkündigung bat der Stammapostel Bezirksapostel Klingler und für ein letztes Mal, da er in dem Gottesdienst aus der aktiven Amtstätigkeit ausschied, Apostel Wolfgang Eckhardt.
Musikalisch gestaltete ein gemischter Chor, den Sängerinnen und Sänger der Gemeindechöre aus dem Raum Pforzheim bildeten, den Gottesdienst in feierlicher Weise mit. Zu Gottesdienstbeginn hatte die große Festgemeinde – auch an den Übertragungsorten – das Lied „Welch ein Freund ist unser Jesus“ gesungen. Jesus Christus wird dort in der zweiten Strophe als der „mächtige Erretter“ gepriesen, und der Stammapostel erwähnte dazu das Bibelwort aus den Psalmen, das er am Morgen aufgeschlagen hatte und das davon handelt, Gott in der Not anzurufen, der den Glaubenden errettet und dann gepriesen werden soll. Er ermunterte: „Wir wollen den Herrn in aller Not anrufen!“ Viele Menschen hätten den Herrn Jesus in der Not angerufen, Kranke und Leidtragende. Dabei erinnerte er an Martha, die sich gemäß biblischem Bericht an den Herrn wandte, als ihr Bruder Lazarus gestorben war. Auch die Jünger Jesu hätten, als sie auf dem See Genezareth mit dem Schiff in einen Sturm gerieten und um ihr Leben fürchteten, in ihrer Not den Herrn angerufen.
In seinen weiteren Ausführungen hierzu sprach der Stammapostel von anderer Not, in der es gelte, Gott anzurufen: die Not aufgrund der Sünde. Es sei eine besondere Anrufung Gottes in der Not, zu handeln wie der Zöllner im Gleichnis Jesu, der in den Tempel kam und um Gnade bat. Auch Petrus, der auf dem Wasser dem Herrn entgegenging und dann zu sinken begann, habe in seiner Not den Herrn angerufen. Der Stammapostel appellierte, den Herrn auch in der Not anzurufen, „wenn man merkt: ‚Ich bin nicht mehr so stark im Glauben. Ich fange an zu zweifeln.‘“ Dies könne Zweifel an der Liebe Gottes sein, Zweifel an der Wiederkunft Christi, Zweifel sogar an der Existenz Gottes: „Und was auch immer! Liebe Geschwister, in aller Not lasst uns den Herrn anrufen! Seine Antwort ist ganz klar: ‚Ich will dich erretten!‘“ Und wenn die Glaubenden Gottes Hilfe annähmen, wenn sie sein Wort befolgten, würden sie ihn preisen können, weil sie dann seine Hilfe und die Wirksamkeit seiner Hilfe erlebten.
Quelle: NAK Süd