„Das Wetter passt so gar nicht zum Titel Frühjahrskonzert“ – damit sprach der Leiter des Kirchenbezirks Pforzheim, Rolf Bonnet, am Abend des 28. April 2013 genau das aus, was so Mancher der rund 350 Konzertbesucher dachte. Das Pforzheim-Orchester hatte zum zweiten Mal eingeladen, die Besucher in die schöne Welt der Klänge zu entführen. Und tatsächlich: schon nach dem ersten Vortrag, „Nimm unser Herz gefangen“ von J.M. Haydn, war man abgelenkt vom feucht-kalten Wetter vor den Türen der Neuapostolischen Kirche in Pforzheim-Brötzingen.
Im ersten Drittel des Programms kamen Melodien zu Gehör, die aus den Liederbüchern der Neuapostolischen Kirche entnommen und für Orchester bearbeitet waren. Das Spiel der insgesamt 44 Musizierenden, von denen die jüngsten erst 15 Jahre alt sind – und die Dank Ausbildung ihre Instrumente gut beherrschten, vereinten die beiden Dirigenten Fabian Müller und Matthias Bäzner zu einer beeindruckenden Klangfülle.
Im zweiten Drittel schlugen Orgel und Orchester mit eher allgemein bekannten Werken einen Bogen von F. Mendelssohn-Bartholdy über G. Fauré und E. Elgar bis hin zu den noch lebenden Komponisten N. Warren und J. Rutter. Gerade „A clare benediction“ lies die Zuhörer in eine romantische Klangwelt eintauchen.
Die Pfeifenorgel der Kirche Brötzingen mit einer virtuosen Interpretation der „Toccata über Psalm 146“ von J. Zwart zu hören, war für viele Konzertbesucher ein Highlight. Patrick Denninger zeigte wieder einmal, wie gut er sein Lieblingsinstrument beherrscht. Als Registrant fungierte Patrick Rebuschat, der zum entsprechenden Zeitpunkt stets die richtigen Register zog.
In den beiden Schlussstücken „How great thou art“ sowie dem bekannten „Come ye sons of arts“ von H. Purcell breiteten die Musiker, unterstützt von Bläsern und Pauke, einen wunderbar vielschichtigen Klangteppich vor dem Publikum aus. Entsprechend langanhaltend war der Schlussapplaus. Bezirksältester Bonnet dankte Mitwirkenden und Zuhörern für den gelungenen Abend und beschloss das rund einstündige Konzert mit einem Gebet.